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In der Kubatur des Kabinetts - LIEBE, ARBEIT UND ARBEIT

Do, 24. Okt 2024

19:00 Uhr

@Outdoor, Billboards, ↥Deck

SYLVI KRETZSCHMAR/ SIRENEN

(Lene Benz, Irene Coticchio, Caroline Koczan, Rahel Kraft, N.N., Alyssa Warncke)

LIEBE, ARBEIT UND ARBEIT (2024) Performance/ Live Art/ Konzert

BILLBOARDS / Plakate im öffentlichen Raum

(Textcollage + Fotos/ Fotocredit saLeh roZati Grafik: Joanna Coleman)

Um 19h geben die SIRENEN einen kurzen Einblick in ihre Recherche-Methoden. Das Publikum ist eingeladen, eigenes Alltags- und Körperwissen über Care-Arbeit zu erforschen: In einem – mit Speed-Dating vergleichbaren - Format interviewen sich die Teilnehmenden gegenseitig. Die abschließende Feedback-Runde wird akustisch aufgezeichnet - Elemente daraus könnten in den Songs und Texten kommender SIRENEN Auftritte wieder auftauchen... Nach einer 30 minütigen Live- Performance der SIRENEN (Beginn 19:30) lockt Brii Bauer aka DJ Power zu einer aufregenden akustischen Reise jenseits aller musikalischen Genres.

LOVE, WORK AND WORK

Zwischen Spoken Word, Rap, experimenteller Klangkunst und Politischer Rede singen die SIRENEN öffentlichen Raum herbei. Mit Megafonen und Mikrofonen tasten Lene Benz, Irene Coticchio, Caroline Koczan, Rahel Kraft, Sylvi Kretzschmar und ... die Umgebung des FLUCC akustisch ab, befühlen die Oberflächen des Platzes, bringen sie zum Schwingen und Vibrieren. Sechs Performerinnen platzieren gezielt Argumente, gravieren ihre Stimmen in den Beton, nerven und berühren. Sie entwerfen eine musikalische Form öffentlicher Sorgearbeit, die auf kollektivem Hören und Zuhören basiert.

Im Corona-Sommer und Herbst 2021 waren die SIRENEN mit Megafonen auf Straßen und Plätzen Wiens unterwegs. In ihren Klangchoreographien haben sie damals Interviewaussagen von Care-Arbeiter*innen verstärkt. Der von der Kunstlerin Sylvi Kretzschmar gegrundete Megafonchor vertonte Gespräche mit Pädagog*innen, Pflegekräften, Eltern, Haushaltshilfen u.a. und entwickelte daraus DeMonstrationen unsichtbarer und unsichtbar gemachter Arbeit. Auf zwei Billboards und in einer Konzert-Performance fächern die Performerinnen jetzt einen Remix und eine Neubefragung ihrer Arbeit über Arbeit von 2021 auf.

Biografien der Künstler:innen

Lene Benz (Performance/ Recherche) ist Urban Designerin und Kultursoziologin. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Urbanismus, Kunst und Aktivismus in Wien, Hamburg und Berlin. Seit 2018 kuratiert sie das Diskurs- und Veranstaltungsprogramm im Architekturzentrum Wien, das sich internationalen und lokalen Architektur- und Stadtplanungsthemen widmet, darunter das jährliche Open-Air-Filmfestival Architektur.Film.Sommer, zuletzt zum Thema Dekolonisierung von Architektur und Übertourismus. Sie programmierte zahlreiche Podiumsdiskussionen oder Symposien wie z.B. „Gemeinsam Haushalten: Wohnen, Essen und Sorgetragen in der Stadt“ im Jahr 2023. Darüber hinaus ist sie als Moderatorin, Universitätsdozentin und Autorin tätig und hat das Buch Space Anatomy (Jovis, 2022) mit herausgegeben. Von 2020-2022 erforscht Lene Benz kollektive Bau- und Wohnpraktiken im Projekt WohnWissen Übersetzen, einer Kooperation zwischen der Universität Wien und Urban Design an der Hafen City Universität Hamburg. 2019 war sie dort Projektleiterin des Stadtlabors „wie wir wohnen“.

Joanna Coleman (Grafik Billboards) mag.art. Joanna Coleman aka
keinponny (she/her/them) ist Medienkünstler*in, Designer*in und Workshopleiter*in. Visuell als auch akustisch forscht Coleman an den Schnittstellen von Kritischer Theorie, Kultur und Kunst und ist dabei fasziniert von elektrischen Signalen und Phänomenen wie Störfrequenzen, Hacking und Subkultur. Coleman studierte Transmediale Kunst an der Angewandten, arbeitet gerne und meistens im Kollektiv und ist dabei begeistert vom emanzipatorischen Potential in Selbstorganisation und Kommunikationskultur. www.keinponny.org

Irene Coticchio (Performance/Recherche/Stimmtraining)
Nach ihrem Literaturwissenschafts- und Fremdsprachenstudium in Palermo lebte sie in London, wo sie eine Schauspielausbildung bei Philippe Gaulier absolvierte. Sie studierte Gesang mit verschiedenen international anerkannten Sänger:innen und experimentierte mit unterschiedlichen Gesangsrichtungen. Als Performerin wirkte sie in zahlreicheninternationalen Produktionen mit, u.a. mit Robert Wilson, Walter Manfre und Andrew de L. Harwood und Otmar Wagner. Seit 1996 lebt sie in Wien, wo sie u.a. mit Georg Blaschke, Bilderwerfer, Miki Malor, Paul Wenninger, Konnex und Navaridas /Deutinger zusammenarbeitete.2000-18 ist sie fixes Ensemblemitglied der Performance- Gruppe Toxic Dreams gewesen. Daneben entwickelt sie eigene Stucke (u.a. Songs à la carte, Off Take Step Take Off, und Con-certo). Seit 2006 widmet sie sich an einer Recherchearbeit uber sizilianische und suditalienische Musik und 2008 hat sie das Irene Coticchio Trio gegrundet. Sie ist Grundungsmitglied des Kollektivs cowbirds, die sich traditionellen polyphonischen Liedern widmet. Sie ist Mitglied des Barockensembles Fiori Musicali. Seit 2001 ist sie Atem- und Stimmcoach für Professionelle und Laien u.a. beim Impulstanz, Tanzquartier Wien, Chor Sommerwoche BOKU.

Caroline Koczan (Performance/Recherche)
Schauspielerin, Sängerin, u.a. am Wiener Burgtheater, Munchner Volkstheater, Theater Drachengasse, Neue Buhne Villach; freie Produktionen und Eigenproduktionen (Tourneen durch Osterreich, Deutschland und Kanada); Arbeit fur Film und Fernsehen; Sängerin der Musikgruppe „gojim“ (LP und CD- Produktionen), Konzertreisen durch Europa und Israel; Pantomimen-Projekt mit Kindern mit Gewalterfahrungen (Diakonie de la Tour), das 2012 mit dem Osterreichischen Kinderschutzpreis ausgezeichnet wurde. Caroline Koczan ist Aktivistin bei OMAS GEGEN RECHTS.

Rahel Kraft (Performance/ Recherche/ Komposition)(1984), geboren und aufgewachsen am Bodensee, arbeitet an der Schnittstelle von Performance, partizipativen Events und Installation. Kraft schloss ihren MA in Sound Arts an der University of the Arts London mit Auszeichnung ab und studierte Musik und Gesang an der Hochschule Luzern. Ihre Arbeiten wurden zuletzt im Oto Sound Museum (2024), Ocean Space Venedig (2023), Festival Klang Moor Schopfe (2023) oder in der Komaki City Library (2022) Japan gezeigt. Sie lebt und arbeitet nach sieben Jahren nomadischer Existenz in Basel und Wien.

Sylvi Kretzschmar (Konzept/Kunstlerische Leitung/Performance/Recherche)
arbeitet international vernetzt in den Bereichen Performance Art, Elektroakustische Live- Musik und Komposition. Sie widmet sich hybriden Formen aus Live Art und Konzert – als Solo-Künstlerin und in Kollaborationen: als Künstlerische Leitung der SIRENEN (Wien), Teil des Duos SKILLS (Berlin/Wien), Mitglied der Band und des aktivistischen Kollektivs SCHWABINGGRAD BALLETT (Hamburg), in der Zusammenarbeit mit dem FUNDUSTHEATER/THATRE OF RESEARCH (Hamburg), in gemeinsamen Projektentwicklungen mit dem SPLITTER ORCHESTER (Berlin) u.a. https://we-are-the- skills.de | http://schwabinggrad-ballett.org | https://www.koer.or.at/projekte/sirenen/

Power/ Brii Bauer (DJ Set) has been busy organizing the Viennese underground scene for years. She has been curatiing various events, was a member of the live improvisations project Bird People, the techno live improvisations duo S.E.P., part of the underground experimental punk band Ausländer and is founding member of the artist and DJ collectives Love Is Strange, Arsyugoslaviae, Pussy Trio or Fatalismus Spunk. In August 2021 Power and Sean Derrick Cooper Marquardt founded the avant-garde experimental music duo Afghanistan Mon Amour.Power. Power layers sound loops accordingly to the cut-up technique, changes in their speed and rearranges them. In 2018 Power released her debut tape "Lost Lipstick Loops". Her dj-sets are unpredictable sonic journeys.

Patrizia Ruthensteiner (Kostüme Billboard-Fotos)
lebt als freischaffende Kunstlerin in Wien. Sie studierte an der Akademie der bildenden Kunste Wien und arbeitet an der Schnittstelle von Darstellender Kunst, Bildender Kunst und experimenteller Musik. Skulpturale und Klänge generierende Kostume, welche die Choreografie co-determinieren sind integraler Bestandteil ihrer Arbeit. Sie realisiert audiovisuelle Inszenierungen und kollaboriert mit KunstlerInnen und Kollektiven als Kostumbildnerin, Performerin und Musikerin.

Alyssa Marie Warncke ist in Bangkok, Thailand geboren und aufgewachsen. Von 2008 bis 2011 studierte sie an der East 15 Acting School BA in World Performance in Engand. Danach zog sie nach Hamburg, um dort Master of Arts in Performance Studies zu studieren. Zurzeit ist Alyssa als Choreografin tätig im Kleines Theater Bargteheide, leitet Butoh Workshops sowohl als auch Tanztheaterkurse für Kinder und Jugendliche und arbeitet als Performerin in verschiedenen Projekten in Hamburg mit.