
COMMON ROOMS ist der Titel der 2023 neu initiierten “Community based Art” Reihe, welche nach einem Open Call von einer Jury ausgewählte Künstler:innen und Kollektive durch partizipative Kunstprojekte mit polydiversen Communities, Nachbarschaften und Schulen rund um den Praterstern und darüber hinaus verbindet. Kollaborative künstlerische Praxen mit Fokus auf intergenerative, interkulturelle und partizipative Kunstproduktion nehmen durch COMMON ROOMS im FLUCC ihren Ausgangspunkt und wirken durch gezielte künstlerische Interventionen in den öffentlichen Raum. Der Praterstern als Ort der Realisierung bildet dabei eine Art von Laboratorium.
Was erwarten wir uns von Kunst und wie bekommen wir ein Gefühl für das Gegenwartsrelevante, für komplexe, politische, soziale, ökonomische und ökologische Überlappungen, die uns direkt oder indirekt betreffen? Permanent erweitern sich die Kompetenzbereiche der Kunst und ihr entsprechendes Know-How, wird von Kunst- und Kulturschaffenden neues Terrain bearbeitet. Wie tritt Kunst mit Menschen, die derzeit permanent mit neuen Herausforderungen konfrontiert sind, in einen Dialog und Aktionsraum?
Hinterfragt wird u.a. wie die Wirkung von Sprache, von digitalen Tools, von performativen, prozessualen, partizipatorischen, und kollektiven Formaten sich auf Gruppenbildungen und auf Diskussionen gegenwärtiger, kultureller Produktion auswirken. Wie können wir den durch die derzeitigen sozioökonomischen Veränderungen bewirkten Ambivalenzen begegnen und welche gruppendynamischen Entscheidungen resultieren daraus? Welche künstlerischen Methoden bieten Alternativen? Wie werden durch Kunst Praktiken geschaffen, die in den derzeitigen weitgreifenden Umbrüchen neue Zugänge eröffnen?
Im Commons-Diskurs sehen wir einen der entscheidenden Zukunftsdiskurse im Kultursektor, die Vorstellungen von einer gemeinwohlorientierten Transformation des Sozialen ähnelt. Wie sich verschiedene Aktionsmodelle aus der Welt des Commoning tatsächlich in die Welt der Künste und Kulturproduktion hineindenken und sie sich dort anwenden lassen, werden wir durch die 2023 laufenden Projekte erfahren. Sie behandeln Kunst als Tool zum Aufbau einer Gemeinschaft. Ihre Praxis basiert auf Forschung, Prozess und längerfristige Zusammenarbeit, die Austausch, Großzügigkeit und Vertrauen beinhaltet.
Sie definieren den Begriff der Kunst neu, schaffen alternative Lehr- und Lernsysteme, sowie neue Begrifflichkeiten, um neue Ökonomien und Räume der Imagination zu kreieren. Sich fürsorgend in Beziehung zu setzen und Formen kollektiver Selbstorganisation sind Teil einer Geschichte und gegenwärtigen Zukunft solidarischen Handelns und eines „Gemeinschaffen“.
Ausgewählte Projekte 2023 im Rahmen von Common Rooms:
STOFFWECHSEL*REPARATUR*CLUB // von Nicole Sabella in Kooperation mit Maiada Hadaia und Ziliia Kanchurina
Expanded Garden // von Irene Lucas + Christoph Euler in Kooperation mit Gartenpolylog, sol.lab.zones und weiteren Akteur:innen.
ORIENT-ATION // kuratiert von Seba Kayan, mit Bita Bell, Asma Aid, Magdalena Chowaniec, Luna Al Mousl und vielen mehr.
MEGAWORLD.XYZ / GREENVENTION // von Pia-Maria Bauer, Paul Ainedter, Philip Ainedter, Hans Nikolaus Schmidt und weiteren Künstler:innen wie Besucher:innen des Open Labs.
Why is das witzig? // Künstler:innen: Susanne Schuda, Anat Stainberg, dieb13 (Musik)
weitere Teilnehmer:innen: Univ.Prof.Dr. Anna Durnovà
Arbeiter:innen und ihre Arbeit – Wünsche, Träume, Hoffnungen // Susi Rogenhofer und arbeitende Menschen rund um das Grätzl Praterstern