26.11.2024_Netta Weiser

Radio-Choreography: I HAVE OTHER THINGS TO DO - Live-Übertragung durch Radio ORANGE 94.0

Di, 26. Nov 2024

20:00—22:00 Uhr

@Billboards, ↥Deck

Radio-Choreography: I Have Other Things to Do

Kollektive Listening-Session mit Netta Weiser und Gast Barbara Mahlknecht, Live-Übertragung durch Radio ORANGE 94.0

I Have Other Things to Do basiert auf der Lohn-für-Hausarbeit-Kampagne der 1970er Jahre in Italien, bei der Frauen für einen Tag streikten und auf die Straße gingen, um unbezahlte, unsichtbare, geschlechterbasierte Arbeit abzulehnen. Diese frühe feministische Mobilisierung rund um die Arbeit der sozialen Reproduktion findet Resonanz im heutigen feministischen Streik. Stellen wir uns vor: Pausieren wir unsere Arbeit in Haushalten, Küchen, Krankenhäusern, pausiert die Welt mit uns!

In dieser Folge von Radio-Choreography tauchen wir in den feministischen Streik in Italien als choreografische Handlung ein und verfolgen die Geschichte des verkörperten weiblichen Widerstands. Wir hören Tanzakte von den Protesten in Beirut 2019 und dem kommunistischen Widerstand in Wien unter dem NS-Regime, Audioaufnahmen von Italiens feministischer Kundgebung in Mestre 1974 und ein Deep Listening-Stück der feministischen Komponistin Pauline Oliveros. Durch kollektives Hören, Stimmen und Live-Übertragung bringen wir diese ungehörten Stimmen und unsichtbaren Körper in neue Räume und inspirieren Widerstand und generationsübergreifende Solidarität.

Diese Episode ist Teil von Radio-Choreography, einem 2019 von Netta Weiser initiierten künstlerischen Forschungsprojekt, an dem Choreografinnen, Theoretikerinnen, Soundkünstlerinnen und Radiopraktikerinnen beteiligt sind. Das Projekt erforscht die Umwandlung von Tanz in Klang, das Verbinden von Live-Übertragungen mit versteckten Geschichten und das Hören als gemeinsame Erfahrung.

Wir freuen uns, wieder in Wien zu sein und erneut mit Radio Orange 90.4 zu kooperieren!

Biographie

Netta Weiser

Netta Weiser ist Choreografin, Künstlerin und Forscherin mit Sitz in Berlin, die in den Bereichen Performance, Klanginstallation und experimentelles Radio arbeitet. Ihre Werke wurden international präsentiert, zuletzt in der Akademie der Künste, Kunst Werke, Tanzquartier Wien, Onassis Stegi Athen, WDR, Villa Medici Rom, Tanznacht Berlin, Sophiensaele und TONSPUR Micro Museum for Sound im MQ Wien. 2019 gründete sie das künstlerische Forschungsprojekt Radio-Choreography, das die Umwandlung von Tanz in Klang und die Entwicklung performativer Praktiken für das Radio erforscht. Das Projekt wird kontinuierlich durch institutionelle Kooperationen, Stipendien und Residenzen unterstützt, einschließlich eines NRW Dance Research-Stipendiums für internationale Künstler*innen im Jahr 2020, eines Stipendiums am Studio für Elektroakustische Musik an der Akademie der Künste im Jahr 2021 und des Hauptstadtkulturfonds 2022-2024. Weiser unterrichtet regelmäßig am Klangzeitort Institut für Neue Musik Berlin und an der Universität der Künste Berlin. 2024 wird der Badische Kunstverein ihre erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland präsentieren.

Alle Menschen und Geschlechter sind willkommen, keine Anmeldung erforderlich.

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Radio-Choreography: I Have Other Things to Do.

Collective Listening Session with Netta Weiser and guest Barbara Mahlknecht, live broadcast by Radio ORANGE 94.0

“I Have Other Things to Do” draws from 1970s Wages for Housework campaign in Italy. Women went on strike for a day, taking to the streets to reject unpaid, invisible, gendered labour. This early iteration of feminist mobilisation around the labours of social reproduction is resonating with the contemporary feminist strike. Imagine: if we pause our work in homes, kitchens, hospitals, the world pauses with us!

In this special Radio-Choreography episode, we delve into the Italian feminist movement’s strike as a choreographic act, tracing a history of embodied female resistance. We’ll hear dance acts from Beirut’s 2019 protests and Vienna’s communist resistance under the NS-Regime, field recordings from Italy’s militant feminist rally in Mestre 1974, and a Deep Listening score by feminist composer Pauline Oliveros. Through collective listening, voicing, and live broadcast, we bring these unheard voices and unseen bodies into new spaces, inspiring resistance and intergenerational solidarity.

This episode is part of Radio-Choreography, an artistic research project founded by Netta Weiser in 2019, with choreographers, theorists, sound artists, and radio practitioners. The project explores transforming dance into sound, connecting live broadcasts with hidden histories, and acts of listening as shared experiences.

We’re thrilled to be back in Vienna, collaborating with Radio Orange 90.4! https://radio-choreography.net/

All people and genders welcome, no registration required.

Diese Veranstaltung ist Teil von:

Ho altro da fare (I Have Other Things to Do)

Kuratiert von Barbara Mahlknecht

Mit Beiträgen von Pêdra Costa, Adelita Husni-Bey, Špela Petrič, SKGAL (Nina Höchtl und Julia Wieger), Sophie Utikal und Netta Weiser

Eröffnung am 13.11.2024

Ausstellung : 13.11.2024 – 30.11.2024

Das Kunstprojekt Ho altro da fare (I Have Other Things to Do) öffnet eine gemeinsame Zeit und einen gemeinsamen Raum der Fürsorge, um ein kollektives Überleben inmitten kapitalistischer Exzesse, neokolonialer Ausbeutung sowie der Privatisierung und Vermarktung von Care-Arbeit neu zu erproben. In den künstlerischen Beiträgen erblüht eine radikale Imagination, die als Aufruf zum Handeln wirkt und kollektive Forschungsweisen, gemeinsames Erinnern und Zuhören sowie verkörperte Widerstände inspiriert. Das Projekt lädt das Publikum ein, über das individuelle Erleben hinauszugehen und gemeinschaftliche Formen der Fürsorge zu erkunden, die Grenzen überschreiten und Wege des kollektiven guten Lebens eröffnen.

Programm

Mi 13.11.2024, 19:00 – 23:00

Eröffnung, Rundgang und Künstler*innengespräch mit SKGAL (Nina Höchtl und Julia Wieger), gefolgt von Snacks von art.mosaic.project und Musik von DJ Thea

SKGAL (Nina Höchtl und Julia Wieger) erinnert mit Drinnen und draußen Sorge tragen (2024) an den gemeinsamen Kampf für eine Wohngemeinschaft für Frauen* im Jahr 1982, die aus dem Gefängnis Schwarzau entlassen wurden, und würdigt den kollektiven feministischen Kampf für geschützteren Wohnraum.

Sophie Utikal präsentiert, inspiriert von Octavia Butler, in 4 ᴍᴏᴛʜᴇʀꜱ (2024) vier Mütter, die sich, Resilienz und Fürsorge erzeugend, für eine neue Evolutionsphase der Menschheit engagieren.

Mi 20.11.2024, 19:00 – 21:00

Filmvorführung von The Reading (2017) von Adelita Husni-Bey und Live-Tarot-Lesung mit der Künstlerin Pêdra Costa

In The Reading (2017) lädt Adelita Husni-Bey zu einem Filmscreening und einer Live-Tarot-Lesung mit Künstler*in Pêdra Costa ein, um Praktiken des Schutzes und der Heilung zu erforschen und auf Ungleichheiten sowie die Dringlichkeit einer nachhaltigen Zukunft aufmerksam zu machen.

Di 26.11.2024, 20:00 – 22:00

Radio-Choreography: I Have Other Things to Do

Kollektive Listening-Session mit Netta Weiser und Gast Barbara Mahlknecht, Live-Übertragung durch Radio ORANGE 94.0

Netta Weiser lädt in einer kollektiven Listening Session ein, Hören als politische und somatische Handlung zu erforschen und diasporische Erinnerungen sowie transgenerationales Wissen mit einzubeziehen.

Mi 27.11.2024, 19:00 – 21:00

Vorführung und Diskussion: AIxxNOSOGRAPHIES, die Zukunft der Gesundheitsversorgung von und mit Špela Petrič

Špela Petrič untersucht in ihrer künstlerischen Arbeit Performative Ethnographies of X und AIxxNOSOGRAPHIES (2023) unsichtbare Fürsorgestrukturen und reflektiert Konsum und Umwelt bei einer Führung und partizipativer Beobachtung durch Wiens Müllverbrennungsanlage.

Do 28.11.2024, 14:00 – 17:00

Performative Ethnography X – Führung und Beobachtung der Müllverbrennungsanlage Spittelau

Treffpunkt: 13:45 bei MVA Spittelau, Spittelauer Lände 45, 1090 Wien

Anmeldung: E-Mail an [email protected]

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Ho altro da fare (I Have Other Things to Do)

Curated by Barbara Mahlknecht

With contributions by: Pêdra Costa, Adelita Husni-Bey, Špela Petrič, SKGAL (Nina Höchtl and Julia Wieger), Sophie Utikal and Netta Weiser

Opening on 13 November 2024

Exhibition: 13 November 2024 – 30 November 2024

The art project Ho altro da fare (I Have Other Things to Do) opens a shared time and space of care to explore with collective survival amidst capitalist excess, neo-colonial exploitation as well as the privatisation and commercialisation of care work. In the artistic contributions, a radical imagination blossoms that serves as a call to action, inspiring collective research methods, shared memory, listening and embodied resistance. The project invites the audience to go beyond individual experience and explore communal forms of care that transcend boundaries and pave the way for a collective good life.

Wed 13.11.2024, 19:00 – 23:00

Opening, tour and artist talk with SKGAL (Nina Höchtl and Julia Wieger), followed by snacks from art.mosaic.project and music by DJ Thea

With Taking Care Inside and Outside (2024), SKGAL (Nina Höchtl and Julia Wieger) commemorates a collective fight in 1982 for a shared house for womxn who were released from Schwarzau prison, and honours the feminist struggle for safer living spaces.

Sophie Utikal, inspired by Octavia Butler, presents 4 Mothers (2024) – four mothers who generate resilience and care, committing themselves to a new evolutionary phase for humanity.

Wed 20.11.2024, 19:00 – 21:00

Film screening of The Reading (2017) by Adelita Husni-Bey and live tarot reading with artist Pêdra Costa

In The Reading (2017), Adelita Husni-Bey invites attendees to a film screening and a live tarot reading with artist Pêdra Costa to explore practices of protection and healing and draw attention to inequalities and the urgency of a sustainable future.

Tue 26.11.2024, 20:00 – 22:00

Radio-Choreography: I Have Other Things to Do.

Collective Listening Session with Netta Weiser and guest Barbara Mahlknecht, live broadcast by Radio ORANGE 94.0

Netta Weiser invites participants to a collective listening session to explore listening as a political and somatic act, integrating diasporic memories and transgenerational knowledge.

Wed 27/11/2024, 19:00 – 21:00

Screening and Discussion: AIxxNOSOGRAPHIES and the future of healthcare by and with Špela Petrič

Špela Petrič’s work Performative Ethnographies of X (2024) and AIxxNOSOGRAPHIES (2023) investigates invisible structures of care and reflects on consumption and the environment through a guided tour of Vienna’s waste incineration plant.

Thu 28/11/2024, 14:00 – 17:00

Performative Ethnography X – Tour and Observation of the Spittelau Waste Incineration Plant

Meeting Point: 13:45 at MVA Spittelau, Spittelauer Lände 45, 1090 Vienna

Registration: Email [email protected]

In der Kubatur des Kabinetts - Der Kunstsalon im FLUCC 2024

Das Jahresprogramm 2024 von In der Kubatur des Kabinetts - Der Kunstsalon im FLUCC“ befasst sich unter dem Themenschwerpunkt „Ökologien der Arbeit“ in 7 Projekten mit unseren Beziehungen zur Arbeit, emanzipatorischen Prozessen der Wiederaneignung und Fürsorge sowie damit in Zusammenhang stehenden Existenz und Zeit Bedingungen unserer migrantischen Gesellschaft. Welche neuen Praxen und Vorstellungen können dabei entwickelt werden? Bespielt wird der öffentliche Raum durch urbane Dramaturgien,  durch performative Billboards, trans- und interdisziplinäre Installationen, FLUCC Talks on Callshop Radio, Podiumsdiskussionen, Performances, Sounds, kulinarische Erlebnisse, und durch Workshops für alle, die sich an den Projekten aktiv und partizipativ beteiligen wollen. Wie wichtig ist es, dabei sektorenübergreifende Debatten in Bewegung zu setzen, wie es in unserem Jahresprogramm  „Ökologie der Arbeit“  2024 der Plan ist?