Mi, 20. Nov 2024
19:00—21:00 Uhr
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Filmvorführung von The Reading (2017) von Adelita Husni-Bey und Live-Tarot-Lesung mit der Künstlerin Pêdra Costa
Die Sitzung umfasst sowohl eine Filmvorführung von Adelita Husni-Beys Beitrag zur Biennale di Venezia 2017 als auch eine offene und inklusive Live-Tarot-Sitzung mit der Künstlerin Pêdra Costa. Costa wird in der Lesung die von Husni-Bey entwickelten Tarotkarten als pädagogisches Werkzeug nutzen, um gemeinsam eine Erzählung zu entwickeln, die gegenwärtige, vergangene und zukünftige Bedingungen versteht und analysiert. Die Tarot-Sitzung nimmt ihren Ausgangspunkt im Film der Künstlerin, der eine Tarot-Sitzung zu Themen wie Schutz und Heilung dokumentiert und die ungleichen Auswirkungen der kapitalistischen Ressourcen-Ausbeutung und -Extraktion erforscht.
Für The Reading arbeitete Husni-Bey mit Theoretikerinnen wie Hannah Black und Elizabeth A. Povinelli zusammen, um mit einer Gruppe junger New Yorker Schülerinnen die Workshop-Karten zu diskutieren. Themen wie „Extraktion“, „Boden“, „Verletzlichkeit“, „Wert“, „Kolonie“ und „Reale Bedrohung“ ergaben sich aus ihrer Recherche zu Standing Rock und dem Widerstand indigener Gruppen gegen die Dakota Access Pipeline, die Öl in der Nähe des Standing Rock Reservats transportiert. In der Tarot-Lesung wählten die Teilnehmerinnen die Frage: „Was ist unsere spirituelle Bindung zum Land?“, was eine Diskussion über die Bedeutung des „Landes“ und der Vertretung von „wir“ anregte.
Alle Menschen und Geschlechter sind willkommen, keine Anmeldung erforderlich.
Biographien:
Pêdra Costa
Pêdra Costa (they/she) ist eine brasilianisch-deutsche Performerin, visuelle und urbane Anthropologin, interdisziplinäre Künstlerin und Tarot-Leserin, die durch Intimität ein Gefühl von Gemeinschaft fördert. Ihre Herangehensweise vereint Kunst mit Aktivismus, Spiritualität und Wissenschaft. Pêdras künstlerische Praxis konzentriert sich auf den Körper als primäres Ausdrucksmittel. Sie erforscht die Komplexität queerer Epistemologien, insbesondere im Kontext anhaltender kolonialer Vermächtnisse, mit dem Ziel, Gewalt zu entschlüsseln und Versagen in kreativen Antrieb zu verwandeln.
Adelita Husni-Bey
Adelita Husni-Bey ist Künstlerin und Pädagogin, die sich mit Anarcho-Kollektivismus, Theater und Rechtsanthropologie auseinandersetzt. Sie organisiert Workshops und produziert Werke, die auf nicht-wettbewerbsorientierten pädagogischen Modellen innerhalb des zeitgenössischen Kunstrahmens beruhen. Dabei bezieht sie Aktivistinnen, Architektinnen, Juristinnen, Schülerinnen, Spoken-Word-Poetinnen, Schauspielerinnen, Urbanistinnen, Physiotherapeutinnen, Studierende und Lehrende ein. Ihre Arbeit besteht darin, Orte zu schaffen, an denen Praktiken kollektiv ausgeführt und materiell geteilt werden können. Sie war Teil des italienischen Pavillons auf der 57. Biennale von Venedig, 2017, und hat an Care Ecologies, State of Concept, Athen, 2024, und Quizá Mañana, der XVI. Biennale von Cuenca, 2023, teilgenommen. Von 2020 bis 2022 war sie Vera List Center Fellow mit einem Projekt, das sich mit den radikalen Veränderungen in sozialen Beziehungen durch Reaktionen auf vergangene und aktuelle Pandemien befasste.
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Film screening of The Reading (2017) by Adelita Husni-Bey and live tarot reading with artist Pêdra Costa
The sessions includes both the film screening of Adelita Husni-Bey’ contribution to the Biennale di Venezia 2017 and an open and inclusive live tarot card session with artist Pêdra Costa. In the reading, Costa will use the tarot cards, developed by Husni-Bey as a pedagogical too, to collectively develop a narrative to understand and analyse present, past and future conditions. The tarot session takes its inspirations from the artist’s film which
documents a tarot session centred on themes of protection and repair, exploring the unequal impacts of capitalism’s extraction and exploitation of resources.
For The Reading, Husni Bey collaborated with such as theorists Hannah Black and Elizabeth A. Povinelli to engage with a group of young New York students to discuss the workshop cards with themes such as “Extraction,” “Soil,” “Vulnerability,” “Value,” “The Colony,” or “Real Threat” arising from research on Standing Rock and indigenous resistance against the Dakota Access Pipeline, which carries oil near the Standing Rock Reservation. In the tarot reading, participants chose the question, “What is our spiritual tie to the land?” sparking discussion on the meaning of “land” and who is represented by “we.”
All people and genders welcome, no registration required.
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Pêdra Costa
Pêdra Costa (they/she) is a Brazilian-German performer, visual and urban anthropologist, interdisciplinary artist and tarot reader who uses intimacy to foster a sense of collectivity. Their approach merges art with activism, spirituality and academia. Pêdra’s artistic practice centres on the body as a primary mode of expression. They delve into the complexities of queer epistemologies, particularly within the context of ongoing colonial legacies, aiming to decode violence and transform failure into creative fuel.
Adelita Husni-Bey
Adelita Husni-Bey is an artist and pedagogue interested in anarcho-collectivism, theatre and legal anthropology. She organises workshops and produces artworks using non-competitive pedagogical models within the framework of contemporary art. Involving activists, architects, jurists, schoolchildren, spoken-word poets, actors, urbanists, physical therapists, students and teachers, her work consists of creating sites in which to practise and benefit collectively. She was part of the Italian pavilion at the 57th Venice Biennale, Venice, 2017, and has participated in Care Ecologies, State of Concept, Athens, 2024, and Quizá Mañana, XVI edition of the Cuenca Biennial, 2023. She was a 2020-2022 Vera List Center Fellow with a project focused on the radical changes in social relations brought about by responses to past and current pandemics.
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Diese Veranstaltung ist Teil von:
Ho altro da fare (I Have Other Things to Do)
Kuratiert von Barbara Mahlknecht
Mit Beiträgen von Pêdra Costa, Adelita Husni-Bey, Špela Petrič, SKGAL (Nina Höchtl und Julia Wieger), Sophie Utikal und Netta Weiser
Eröffnung am 13.11.2024
Ausstellung : 13.11.2024 – 30.11.2024
Das Kunstprojekt Ho altro da fare (I Have Other Things to Do) öffnet eine gemeinsame Zeit und einen gemeinsamen Raum der Fürsorge, um ein kollektives Überleben inmitten kapitalistischer Exzesse, neokolonialer Ausbeutung sowie der Privatisierung und Vermarktung von Care-Arbeit neu zu erproben. In den künstlerischen Beiträgen erblüht eine radikale Imagination, die als Aufruf zum Handeln wirkt und kollektive Forschungsweisen, gemeinsames Erinnern und Zuhören sowie verkörperte Widerstände inspiriert. Das Projekt lädt das Publikum ein, über das individuelle Erleben hinauszugehen und gemeinschaftliche Formen der Fürsorge zu erkunden, die Grenzen überschreiten und Wege des kollektiven guten Lebens eröffnen.
Programm
Mi 13.11.2024, 19:00 – 23:00
Eröffnung, Rundgang und Künstler*innengespräch mit SKGAL (Nina Höchtl und Julia Wieger), gefolgt von Snacks von art.mosaic.project und Musik von DJ Thea
SKGAL (Nina Höchtl und Julia Wieger) erinnert mit Drinnen und draußen Sorge tragen (2024) an den gemeinsamen Kampf für eine Wohngemeinschaft für Frauen* im Jahr 1982, die aus dem Gefängnis Schwarzau entlassen wurden, und würdigt den kollektiven feministischen Kampf für geschützteren Wohnraum.
Sophie Utikal präsentiert, inspiriert von Octavia Butler, in 4 ᴍᴏᴛʜᴇʀꜱ (2024) vier Mütter, die sich, Resilienz und Fürsorge erzeugend, für eine neue Evolutionsphase der Menschheit engagieren.
Mi 20.11.2024, 19:00 – 21:00
Filmvorführung von The Reading (2017) von Adelita Husni-Bey und Live-Tarot-Lesung mit der Künstlerin Pêdra Costa
In The Reading (2017) lädt Adelita Husni-Bey zu einem Filmscreening und einer Live-Tarot-Lesung mit Künstler*in Pêdra Costa ein, um Praktiken des Schutzes und der Heilung zu erforschen und auf Ungleichheiten sowie die Dringlichkeit einer nachhaltigen Zukunft aufmerksam zu machen.
Di 26.11.2024, 20:00 – 22:00
Radio-Choreography: I Have Other Things to Do
Kollektive Listening-Session mit Netta Weiser und Gast Barbara Mahlknecht, Live-Übertragung durch Radio ORANGE 94.0
Netta Weiser lädt in einer kollektiven Listening Session ein, Hören als politische und somatische Handlung zu erforschen und diasporische Erinnerungen sowie transgenerationales Wissen mit einzubeziehen.
Mi 27.11.2024, 19:00 – 21:00
Vorführung und Diskussion: AIxxNOSOGRAPHIES, die Zukunft der Gesundheitsversorgung von und mit Špela Petrič
Špela Petrič untersucht in ihrer künstlerischen Arbeit Performative Ethnographies of X und AIxxNOSOGRAPHIES (2023) unsichtbare Fürsorgestrukturen und reflektiert Konsum und Umwelt bei einer Führung und partizipativer Beobachtung durch Wiens Müllverbrennungsanlage.
Do 28.11.2024, 14:00 – 17:00
Performative Ethnography X – Führung und Beobachtung der Müllverbrennungsanlage Spittelau
Treffpunkt: 13:45 bei MVA Spittelau, Spittelauer Lände 45, 1090 Wien
Anmeldung: E-Mail an [email protected]
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Ho altro da fare (I Have Other Things to Do)
Curated by Barbara Mahlknecht
With contributions by: Pêdra Costa, Adelita Husni-Bey, Špela Petrič, SKGAL (Nina Höchtl and Julia Wieger), Sophie Utikal and Netta Weiser
Opening on 13 November 2024
Exhibition: 13 November 2024 – 30 November 2024
The art project Ho altro da fare (I Have Other Things to Do) opens a shared time and space of care to explore with collective survival amidst capitalist excess, neo-colonial exploitation as well as the privatisation and commercialisation of care work. In the artistic contributions, a radical imagination blossoms that serves as a call to action, inspiring collective research methods, shared memory, listening and embodied resistance. The project invites the audience to go beyond individual experience and explore communal forms of care that transcend boundaries and pave the way for a collective good life.
Wed 13.11.2024, 19:00 – 23:00
Opening, tour and artist talk with SKGAL (Nina Höchtl and Julia Wieger), followed by snacks from art.mosaic.project and music by DJ Thea
With Taking Care Inside and Outside (2024), SKGAL (Nina Höchtl and Julia Wieger) commemorates a collective fight in 1982 for a shared house for womxn who were released from Schwarzau prison, and honours the feminist struggle for safer living spaces.
Sophie Utikal, inspired by Octavia Butler, presents 4 Mothers (2024) – four mothers who generate resilience and care, committing themselves to a new evolutionary phase for humanity.
Wed 20.11.2024, 19:00 – 21:00
Film screening of The Reading (2017) by Adelita Husni-Bey and live tarot reading with artist Pêdra Costa
In The Reading (2017), Adelita Husni-Bey invites attendees to a film screening and a live tarot reading with artist Pêdra Costa to explore practices of protection and healing and draw attention to inequalities and the urgency of a sustainable future.
Tue 26.11.2024, 20:00 – 22:00
Radio-Choreography: I Have Other Things to Do.
Collective Listening Session with Netta Weiser and guest Barbara Mahlknecht, live broadcast by Radio ORANGE 94.0
Netta Weiser invites participants to a collective listening session to explore listening as a political and somatic act, integrating diasporic memories and transgenerational knowledge.
Wed 27/11/2024, 19:00 – 21:00
Screening and Discussion: AIxxNOSOGRAPHIES and the future of healthcare by and with Špela Petrič
Špela Petrič’s work Performative Ethnographies of X (2024) and AIxxNOSOGRAPHIES (2023) investigates invisible structures of care and reflects on consumption and the environment through a guided tour of Vienna’s waste incineration plant.
Thu 28/11/2024, 14:00 – 17:00
Performative Ethnography X – Tour and Observation of the Spittelau Waste Incineration Plant
Meeting Point: 13:45 at MVA Spittelau, Spittelauer Lände 45, 1090 Vienna
Registration: Email [email protected]
In der Kubatur des Kabinetts - Der Kunstsalon im FLUCC 2024
Das Jahresprogramm 2024 von In der Kubatur des Kabinetts - Der Kunstsalon im FLUCC“ befasst sich unter dem Themenschwerpunkt „Ökologien der Arbeit“ in 7 Projekten mit unseren Beziehungen zur Arbeit, emanzipatorischen Prozessen der Wiederaneignung und Fürsorge sowie damit in Zusammenhang stehenden Existenz und Zeit Bedingungen unserer migrantischen Gesellschaft. Welche neuen Praxen und Vorstellungen können dabei entwickelt werden? Bespielt wird der öffentliche Raum durch urbane Dramaturgien, durch performative Billboards, trans- und interdisziplinäre Installationen, FLUCC Talks on Callshop Radio, Podiumsdiskussionen, Performances, Sounds, kulinarische Erlebnisse, und durch Workshops für alle, die sich an den Projekten aktiv und partizipativ beteiligen wollen. Wie wichtig ist es, dabei sektorenübergreifende Debatten in Bewegung zu setzen, wie es in unserem Jahresprogramm „Ökologie der Arbeit“ 2024 der Plan ist?