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Events
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12. April 2025 Let's talk salt - Workshop - Drinkable research
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8. April 2025 Let's talk salt - In der Kubatur des Kabinetts
Dates
12. — 8. April 2025
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12. April 2025 Let's talk salt - Workshop - Drinkable research
Let's talk salt - In der Kubatur des Kabinetts
Di, 08. Apr 2025
17:00 Uhr
@Deck
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Künstler:innen: Charly Schneider, Deepshikha Pegu, Mildred Cheng Hoi Yan, Joshua Alena, Karine Blanche
Kurator:innen: Charly Schneider, Deepshikha Pegu, Mildred Cheng Hoi Yan
OPENING: 08.04.2025, 17:00 - end
WORKSHOP: 12.04.2025, 15:00 - 18:00
"Let's Talk Salt" erforscht erfahrungsbasiertes Lernen durch Kombination von sensorischen Erlebnissen und Recherche. Es hinterfragt das Narrativ passiver Materialien und verdeutlicht am Beispiel von Salz die aktive Rolle unserer materiellen Welt im sozialen, kulturellen und ökologischen Kontext.
Salz ist weit mehr als ein lebenswichtiger Rohstoff und die alltägliche Prise Salz auf unserem Essen, nur die Spitze des Eisbergs.
Unser Wissen über Salz ist grenzenlos. Von der Herkunft des Wortes „Salary“ (Gehalt) bis zum berühmten Salzmarsch Gandhis hat Salz die Menschheit nachhaltig beeinflusst und soziale, wirtschaftliche und politische Systeme geprägt. Warum sollten wir uns aber mit der Geschichte von Salz befassen? Wenn unsere Vorfahren gegen ungerechte Salzpreise kämpften, gehen wir dann heute bewusster damit um? Unsere kulturellen Hintergründe ermöglichen uns vielfältige Perspektiven. In Deutschland schenkt man Brot & Salz zum Einzug. Das chinesische Wort für Salz, „鹽“ (yan), beschreibt das gesamte System, von den Werkzeugen zur Salzherstellung bis zur staatlichen Kontrolle der Salzproduktion. Im Hinduismus wird Salz bei Reinigungsritualen verwendet. Salz verbindet uns über Grenzen hinweg – es bewahrt Wissen, trägt Geschichten weiter und erinnert uns in unsicheren Zeiten daran, uns auszutauschen, Narrative zu teilen und zu überdenken. In einer kapitalistischen Welt kritisieren wir „Materialismus“ oft als übermäßigen Besitz. Doch was wäre, wenn wir den wahren Wert von Materialien neu betrachten? Eine einfache Prise Salz zeigt, wie tief unsere Beziehung zur materiellen Welt reicht. Sie fordert uns heraus, die Grenzen zwischen Mensch und Materie, Natur und Kultur zu hinterfragen – und unsere Verbundenheit mit der Welt neu zu begreifen.
Werkbeschreibungen
Salt X Board Sacred Space 2025, Print Joshua Alena Salz war einst ein Zeichen von Macht, ein Mittel der Konservierung und ein Symbol für das Sakrale – zentral für Rituale, in denen es Schutz und Reinheit verkörperte. Heute ist es als industrielles Produkt allgegenwärtig und profan. Auch unser Bedürfnis nach Spiritualität, Gemeinschaft und sozialer Nähe ist in der Moderne weitgehend durch Konsum ersetzt worden. Angetrieben von Fortschritt und Innovation, hat die Moderne nicht nur neue Zugänge geschaffen, sondern auch Bedeutungen ausgelöscht. Salz trägt die Spuren dieses Verlusts, es ist zugleich Relikt und Rohstoff, Erinnerung und Oberfläche. Sacred Space behandelt den sich befindenden Zwischenzustand von Salz.
Salt X Map 2025, visual research on paper print Charlotte Schneider, Deepshikha Pegu, Mildred Cheng Wir erforschen die Wirkmacht von Salz auf mikro- und makroskopischer Ebene, um die vielschichtigen Zusammenhänge unseres sozialen, kulturellen und ökologischen Systems besser zu verstehen. Dabei dienen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft als Rahmen für die Untersuchung dieser Materie, deren Erkenntnisse als thematische Visualisierung im Raum präsentiert werden.
Salt X Bar 2024, drinkable research Charlotte Schneider, Deepshikha Pegu, Mildred Cheng Abgeleitet von der Idee des Stammtisches übersetzen wir unsere Forschung in eine trinkbare Installation und laden ein, unser Wissen zu schlürfen. Mit diesem interaktiven Ansatz möchten wir den Teilnehmern Raum geben, die Geschichten über Salz neu zu entdecken, die Fantasie anzuregen und eine gemeinsame Reflexion über Rohstoffe zu fördern.
Salt X Sound 2025, sound interventions Karine Blanche Karine Blanche Séror präsentiert zwei Klanginterventionen, die die Klangqualitäten von Salz in seinen beiden Zuständen – flüssig und fest – erforschen. Ihr Fokus liegt auf der Förderung neuer Wahrnehmungen der Realität, indem sie Salz als Stimme in den Vordergrund rückt und dabei Subjekt, Materie und Technik miteinander verknüpft. Unter Verwendung elektroakustischer Geräte dient ihr Set als Medium, um Materie als aktiven Wirkstoff, Resonanzraum, Akteur, Subjekt und eigenständige Entität zu betrachten.
CVs
Mildred Cheng ist eine multidisziplinäre Designerin, die sich auf visuelle Kommunikation und community building spezialisiert hat. Sie macht einen MA in Social Design an der Angewandten in Wien. Als Mitbegründerin von dtby (2018) und Co-Kuratorin von UNHEARD (2022) hat sie Designfestivals und Ausstellungen in Hongkong und Wien geleitet. Ihre Arbeit konzentriert sich auf kreative Entwicklung, Raumaktivierung und künstlerische Initiativen, die sich mit Klang, Kultur und Gesellschaft auseinandersetzen. www.mildredcheng.com
Deepshikha Pegu arbeitet als Designerin, Autorin, Filmemacherin und Projektleitung für künstlerische Forschung. Sie verwendet Ansätze des Design Thinking, der kritischen Analyse und der praxisorientierten Forschung, um mit komplexen Szenarien zu arbeiten, wie etwa Räumen mit diversen sozialen Dynamiken zwischen Menschen und mehr als menschlichen Leben.
Charlotte Schneiders Arbeiten bewegen sich an der Schnittstelle von Design, Raumgestaltung und Gesellschaft. Ihre akademische Laufbahn leitete sie über Innenarchitektur, sozial und ökologisch nachhaltige Architektur zu Social Design. In verschiedenen Konstellationen setzt sie Projekte um, die sich mit Artistic Research, Community und Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Veranstaltungen und sensorische Erlebnisse sind wesentliche Tools zur Gemeinschaftsbildung und Identifikation mit unserer Umgebung.
Joshua Alena ist ein CGI-Künstler mit einem akademischen Hintergrund in Medienwissenschaften aus Wien. In seiner künstlerischen Praxis setzt er sich durch die Erschaffung fiktionaler Welten mit deren realem Pendant und dessen Relation zu unserem kollektiven Leben auseinander. Seine Projekte wurden unter anderem im Technischen Museum Wien, auf der Karachi Biennale, bei der Frieze London, der Ars Electronica, im Sanatorium Istanbul und im Angewandte Interdisciplinary Lab präsentiert. https://joshuaalena.com/
Karine Blanche erforscht gelöschte und unmögliche Erinnerungen, Geschichten und Identitäten, indem sie das menschliche Narrativ defokussiert. Nach ihrer Ausbildung in Soziologie (1993) und Sozialtheater (1995) wechselte sie von sozialen Themen zur ökologischen Forschung und studierte Biologie und Botanik, bevor sie künstlerische, soziale und wissenschaftliche Kooperationen initiierte. Basierend auf somatischen und analogen Prozessen verbindet sie Klang, Geruch, Text und Bild und bewegt sich fließend zwischen Choreografie, Performance, Installation und Konzert. galerieblanche.net @karine_blanches