
cellula_f // Eröffnung // In der Kubatur des Kabinetts 2025
So, 18. Mai 2025
15:00 Uhr
@Deck, Praterstern
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cellula_f verwandelt das Flucc in eine temporäre biologische Zelle.
Dabei übernehmen Billboards die Funktionen der Zellmembran während ein nomadischer Garten die Vakuolen der Pflanzenzellen aktiviert. Mitochondrien in der Gestalt von Mikrowellenbrennofen transformieren Materialien mit Hilfe von Spurenelemente und ein Plasmaspringbrunnen bringt als sozialer Nucleos die Menschen zusammen.
Künstlerinnen: Nellya Dzhamanbaeva, Nicole Krenn, Perihan Seifried, Roswitha Weingrill Kuratorin: Roswitha Weingrill
18.5.25 // 16:00
Screening „Bishkek Smog“ (Dir: Iskender Aliev & Bermet Borubaeva, Prod: Andrew Tkach) Im Anschluss an das Screening findet ein Talk mit Bermet Borubaeva statt. Keine Anmeldung notwendig. Info zum Film: The air quality in Bishkek in winter can be hazardous to health. Coal-fired power plants and furnaces, as well as suffocating traffic jams from vans and cars, all contribute to toxic smog. Unregulated high-rise construction and tree felling hinder the free circulation of fresh air in the city center.#BishkekSmog is a reflection of the state and processes in the region, when poverty and corruption turn into an ecological disaster. What are the causes of smog? The eternal dispute - who pollutes the air more? CHPs, cars, new buildings, development - these are specific polluters, but while government agencies shift responsibility to each other, people breathe hazardous air, putting themselves and their children at risk. Air and water pollution caused by rapid growth and unregulated mining also threaten public health. But a new generation of young civic activists say it's time to clean up the city and fight for a better future. Iskender Aliyev and Bermet Borubaeva have joined forces to create a documentary-research film about Bishkek's smog. The film shows smog as a complex issue. It looks at it from different angles, meeting and talking with experts, doctors, activists, and city residents.
weitere Termine :
26.5.2025 // WORKSHOP + AUSSTELLUNGSSPAZIERGANG
14:00-15:30 Experimenteller Keramik Workshop // Kinder
16:00-18:00 Experimenteller Keramik Workshop // Erwachsene
19:00 Dialogischer Ausstellungsspaziergang
1.6.25 // WORKSHOP + AUSSTELLUNGSSPAZIERGANG
14:00-15:00 Ausstellungsspaziergang
15:30-17:30 Workshop Häkeln mit Algenschnüren
Projektbeschreibung
Zellen sind als Bausteine des Lebens allgegenwärtig, aber doch wenig präsent in unserer menschlichen Wahrnehmung, da selbst die kleinste (bekannte) Zelle nicht mit dem freien Auge wahrnehmbar ist. Während sich tierische Zellen sowie Pflanzen- und Pilzzellen aber auch Bakterien in vielen Aspekten ähnlich sind, weisen sie auch einige Besonderheiten auf. Einige dieser Strukturen, Prozesse und Funktionen werden für das Projekt cellula_f in verschiedenen Bereichen des Fluccs verortet. Auf den Billboards des Fluccs werden verschiedene Strategien von Abgrenzung und Durchlässigkeit von semipermeabler Membran bis Pilzmembran ausgelotet. Im Außenbereich des Flucc gibt ein nomadischer Garten geborgten Pflanzen temporären Unterschlupf. Gelegenheit zum Austausch gibt es beim gemeinsamen Häkeln von DNS aus Algenschnüren während wir plaudernd das Flucc als lokales Gemeinschaftszentrum am sich wandelnden Praterstern reflektieren. Mitochondrien in der Gestalt von Mikrowellenbrennofen transformieren in der Umgebung gefundene Materialien mit Hilfe von Spurenelementen, die in tierischen Zellen existenzielle Prozesse steuern. Aus gefundenen Materialien aus der Umgebung des Flucc entstehen dabei neue keramische Werkstoffe inspiriert von dem zellulären Prozess der Autophagie, dem Recyclingprozess der Zellen. Ein Springbrunnen steht im Projekt cellula_f als sozialer nucleus analog zum Zellkern, denn das nasse Milieu der Zellflüssigkeit ermöglicht den Austausch und die Kooperation zwischen den Elementen der Zelle. Dabei soll der Blick in die Mikrostruktur der Zellen die Sicht auf mögliche Gemeinsamkeiten zwischen den Spezien freigeben, indem er sich den kleinen Teilen zuwendet und nach den großen Zusammenhängen fragt, die ansonsten für uns im Verborgenen bleiben.
Werkbeschreibungen
„home“, 2025, Installation im Außenbereich (Holz, Pflanzen, Filztaschen), Nellya Dzhamanbaeva
Nellya Dzhamanbaeva baut für das Flucc einen temporären Garten in Form einer kirgisischen Jurte. Für die Dauer des Projektes finden dort ausgeborgte Zimmerpflanzen einen zeitweiligen Unterschlupf ind Filztaschen. Die geliehenen Pflanzen werden ergänzt durch Pflanzen, die zwar nicht in Wien heimisch sind, die aber unter den regionalen Bedingungen außerordentlich gut gedeihen.
"Plasmabrunnen", 2025, Brunnenskulptur (Kunststoffbecken, Poolfolie, keramische Elemente, Wasser, Brunnenpumpenmodule), Perihan Seifried & Roswitha Weingrill
Ein gemeinsames Merkmal aller Zellen ist ihre flüssige Füllung, denn das nasse Milieu ermöglicht den Austausch und die Kooperation zwischen den Elementen der Zelle. Dementsprechend ist dieser Plasmaspringbrunnen als Platz des gegenseitigen Lernens von Mensch, Pflanze, Pilz und Einzeller konzipiert. Dabei soll der Blick in die Mikrostruktur der Zellen die Sicht auf mögliche Gemeinsamkeiten zwischen den Spezien freigeben, indem er sich den kleinen Teilen zuwendet und nach den großen Zusammenhängen fragt, die ansonsten für uns im Verborgenen bleiben.
"Chloroplastenkathedrale", 2025, Malerei auf Glas (Chlorophyl & Gummi Arabicum), Perihan Seifried & Roswitha Weingrill
Für die Photosythese werden in den Chloroplasten die Farbstoffe Chlorophyl, Carotinoide und insbesondere bei Algen Phycobiline transformiert. Für die Intervention im Flucc werden diese Farbstoffe aus unterschiedlichen Materialen mithilfe von Ethanol und Aceton extrahiert. Dabei lassen sich verschiedene Grüntöne erzeugen, die auf die Fensterscheiben und Glastüren des Deck im Flucc aufgebracht werden und mit ihrer Transparenz den Innenraum in zarte Farben hüllen.
„Ursuppe“, 2025, Digitale Zeichnung, Nicole Krenn
"Epidermis", 2025, Digitale Zeichnung, Nicole Krenn
"Cytoplasma", 2025, Digitale Zeichnung, Nicole Krenn
"Metabolismus", 2025, Digitale Zeichnung,
Nicole Krenn setzt sich in vier farblich gegliederten mit verschiedenen Aspekten zu Zellen auseinander und verortet diese an mehreren Plätzen im Flucc. So treffen am Billboard "Epidermis" semipermeable Membrane auf pflanzliche Vakuolen und beschäftigen sich mit Aspekten von Abgrenzung und Austausch auf zellulärer Ebene. Die "Ursuppe" am zentralen Eingang zum Flucc erzählt Anekdoten zur Entstehung der ersten einfachen Zellen und spekuliert über fiktive hybride Formen in der Zukunft. Über der Fluccbar befindet sich eine Zeichnung, die sich verschiedenen Prozessen des Metabolismus widmet, wenn chemische Substanzen miteinander in Wechselwirkung treten. Am Billboard "Cytoplasma" in Richtung Prater begegnen sich Zellen unterschiedlicher Spezien auf der Suche nach möglichen Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen Tieren, Pflanzen, Pilzen und Bakterien.
Biografien
Nellya Dzhamanbaeva ist eine Künstlerin, Kunstmanagerin und Kuratorin aus Bischkek, Kirgisistan. Sie absolvierte 2010 das Leadership Program for Art-Managers von CEC Arts-Link in den USA und 2020 die Academy for Art Managers des Goethe-Instituts. Zu ihren Projekten zählen zahlreiche Veranstaltungen wie zb Eco Bashtyk, Future Shorts Festival, Global Art and Music Festival „Kol Fest“ und weitere kirgisische Dokumentarfilmfestivals sowie die erste zentralasiatische Jugendausstellung zeitgenössischer Kunst in Bischkek „Vkl/Vykl“,
Nicole Krenn (*1982) studierte Kunstgeschichte und Archäologie an der Universität Wien, Grafik an der IADE Lisboa und Kunstpädagogik an der Universität für angewandte Kunst Wien. Sie ist Dozentin an der Universität f. Angewandte Kunst Wien und arbeitet als Kunstvermittlerin. Ihre Auseinandersetzung mit dem Motiv Gestein manifestiert sich in Techniken wie Performance, Installation, Video und künstlerischer Grafik. Außerdem ist sie Mitglied der Performancegruppe VOCAL NAPS.
Perihan Seifried studierte an der Universität für angewandte Kunst, Bildhauerei und Multimedia sowie Bildnerische Erziehung und Werkerziehung. Sie ist Kunst- und Kulturvermittlerin. Neben ihrer Tätigkeit als Vermittlerin im Zoom Kindermuseum erstellt und leitet sie künstlerische Workshop-Konzepte für verschiedene Veranstaltungsorte und Vereine, wie das Haus lebt. in Hartberg oder Wilten vermessen gemeinsam mit dem Verein Studio Fundus in Tirol.
Roswitha Weingrill ist 1984 in der Steiermark geboren und lebt als Bildende Künstlerin in Wien. Sie interessiert sich für soziologische Phänomene, wissenschaftliche Randgebiete und die Dekonstruktion von großen globalen Themen in überschaubare und regionale Aspekte. Zu ihren Arbeiten zählen Mixed-Media-Installationen, Interventionen im öffentlichen Raum und experimentelle Klangobjekte aus Keramik. Zuletzt hat sie im art sonje center Seoul, im MSUB Belgrad und im UGM in Maribor ausgestellt.