Arnold Schönberg soll gesagt haben, eines Tages würden die Menschen seine Melodien auf den Straßen pfeifen. Zu seinem 150. Geburtstag sind Marino Formenti und Thomas Marschall mit einem Klavier in Wien unterwegs, um zu überprüfen, ob dieser Wunsch in Erfüllung geht.

Der am 13. September 1874 in Wien geborene Arnold Schönberg ist eine der großen, mythischen Figuren der Musikgeschichte – wohl der einflussreichste, am tiefsten bewunderte, am meisten missverstandene und am heftigsten abgelehnte Komponist des 20. Jahrhunderts. Schönbergs Konzerte lösten große Skandale aus, Prügeleien, Polizeieinsätze. Seine Musik gilt für viele bis heute, als schwierig, kopflastig, elitär und unverständlich.

Arnold Schönberg selbst wünschte sich aber „nichts sehnlicher als dass man […] meine Melodien kennt und nachpfeift“. Dem zur Legende gewordenen Satz gehen der Pianist Marino Formenti und der Filmemacher Thomas Marschall jetzt im Auftrag von Wien Modern gemeinsam im öffentlichen Raum nach: Mit einer offenen Diwan-Lounge begeben sie sich quer durch die Stadt, laden wahlweise auf ein Glas Apfelsaft oder Schnaps ein und überprüfen den Wahrheitsgehalt der berühmten Prophezeiung.

Ab sofort bis Juni 2024 gibt es auf Wiener Straßen, Märkten und Plätzen einen einladenden Ort, um Schönberg zu hören oder zu pfeifen. Zusätzlich kann man dort …

– sich persönliche Lieblingsmusikstücke von Mozart bis Metal wünschen,
– trinken, schweigen, in die Ferne schauen,
– sich darüber unterhalten, ob Schönberg elitär oder humorvoll war,
– mit Marino zusammen (oder auch ohne ihn) pfeifen, singen oder Klavier spielen,
– Melodien von Schönberg, Sciarrino, Tom Waits oder vielleicht doch ABBA ausprobieren,
– und endlich die Antwort auf die Frage finden, warum wir Schönbergs Musik brauchen, oder ob wir überhaupt Musik brauchen.

Freitag 14.06.2024 11:00-17:30 Uhr
Vor dem Flucc, Praterstern 5, 1020 Wien

Weitere Infos via Wien Modern.