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In der Kubatur des Kabinetts - Extended // FLUCC in Kooperation mit dem Kunst- und Artist-In-Residence Projekt BODY EMBEDDING

Mi, 12. Jun 2024

17:00—18:00 Uhr

In der Kubatur des Kabinetts - Extended

Mittwoch, 12. Juni 17 Uhr

FLUCC DECK Talk und Werkpräsentation

BODY EMBEDDING

mit

Chan Mae

Tong Wenmin

Kuratiert von Hongwei Duan und Ursula Maria Probst

FLUCC in Kooperation mit dem Kunst- und Artist-In-Residence Projekt BODY EMBEDDING

Tong Wenmin und Chan Mae werden ihre neuesten Werke vorstellen und Einblicke in ihre künstlerischen Prozesse geben. Gemeinsam mit der österreichischen Künstlerin Lisa Hinterreitner werden sie einen ausführlichen Dialog mit dem Publikum führen, in dem es darum geht, wie „embodiment“ ihre Kunstpraxis beeinflusst und prägt.

„Body Embedding“ ist ein transdisziplinäres Kunstprojekt, das einen internationalen Dialog, ein Artist-in-Residence-Programm, Ausstellungen, Filmvorführungen, Workshops, Vorträge, Konferenzen, Festivalteilnahmen, Feldforschung, Broschüren und Publikationen umfasst. Es bewegt sich im Kontext zeitgenössischer Erkenntnistheorien und situierter Wissens- und Kunstproduktion.

Texte zu den künstlerischen Arbeiten

Chan Mai, Feel Me, Please, 2024, performative Fotografie

In der performativen Fotoarbeit „Feel Me, Please“ erforscht Mae Chan die oft übersehene Isolation, die der Einzelne im Bereich der Intimität erlebt. Dieses Konzept wird durch Wickel- und Kringelbewegungen verdeutlicht, die eine Erzählung über menschliche Verbindung und Einsamkeit schaffen.

Durch die Zusammenarbeit mit Nanzhen Yang vermittelt Chan ihre Ambivalenz gegenüber der Suche nach Unterstützung durch andere. In Anlehnung an die traditionelle chinesische Medizin, die Emotionen mit Meridianen und Organen in Verbindung bringt, zeichnen sie Linien und Formen auf dem Körper des anderen nach, die in einer gegenseitigen Auslöschung der Spuren gipfeln. Ihre gemeinsame Einsamkeit und ihre unausgesprochene Verbundenheit kommen wie in einem stillen Ritual zum Vorschein.

Artist Statement

Als multidisziplinäre Künstlerin verbindet Mae Chan Textilien, Skulpturen und performative Fotografie in einem Prozess der Annäherung an das eigene Ich, in einem absichtlichen Akt der Selbstauflösung und Aufrichtigkeit. Durch die Manipulation von Medium und Materialität schafft sie physische Manifestationen, die genau den Moment einer subtilen emotionalen Veränderung wiedergeben.

Tong Wenmin

Ihre Arbeit konzentriert sich oft auf die Überschneidung zwischen individueller Wahrnehmung und der äußeren Umgebung. Sie stimuliert visuelle Poesie und inspiriert zu Handlungen durch Verhaltensweisen, die auf den ersten Blick kontraintuitiv erscheinen. Durch oft vereinfachte oder regulierte Bewegungen suggeriert ihr Werk die allegorische Natur von Körper und Handlung in einem semantisch reichen Kontext.

Künstler:innen CVs

Chan Mae (geb. 1991) schloss 2021 ihr Studium am Royal College of Art mit einem Master-Abschluss in Textilien ab. Chan lebt und arbeitet derzeit in Hongkong.

Chans Praxis ist eine multidisziplinäre Verschmelzung von Textilien, Skulptur und Handwerk. Verwurzelt in poetischen, erzählerischen und handwerklichen Traditionen, setzt sie Objekte in unterschiedliche Kontexte von Intimität, Grenzen und Beurteilung ein. Indem sie mit der Semiotik von Form und Berührung spielt, untersucht sie subtile emotionale Verschiebungen und nutzt die menschliche Form als grundlegende Metapher.

Chan erhielt das „Developing Your Creative Practice“-Stipendium des Arts Council England und das „Air Green Residency“-Stipendium der Norwegian Textile Artists' Association 2022. Sie war außerdem Finalistin für den Ingram Prize 2021 und den The New Craftsmen Award bei Cockpit Arts (2021). Ihre Arbeiten wurden national und international ausgestellt, unter anderem bei Thrown Contemporary (UK), London Craft Week (UK), Visual Arts Scotland (UK), Unit 1 Gallery | Workshop (UK), Young Space Views (UK), HART(HK), Kühlhaus (Berlin) und Søndre Green (Norwegen).

Tong Wenmin (* 1989 in Chongqing, China) schloss 2012 mit einem BFA am Sichuan Fine Arts Institute ab. Die  Künstlerin hat an verschiedenen internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen sowie Kunstfestivals teilgenommen, darunter Essence Contemporary Art Museum, Chongqing; OCT Boxes Art Museum, Foshan; WHITE SPACE, Beijing; Thousand Plateau Art Space, Chengdu; Organ Haus Art Space, Chongqing; Lillehammer Art Museum, Lillehammer; HE ART MUSEUM, Foshan; OCAT Shenzhen, Shenzhen; By Art Matters, Hangzhou; G Museum, Nanjing; Power Station of Art, Shanghai; Koganecho Area Management Center, Yokohama; Asian Art Museum, San Francisco, und andere.

Ihre künstlerischen Leistungen wurden durch verschiedene Auszeichnungen gewürdigt, darunter der Große Preis der Jury des Huayu Youth Award 2018, der Erste Preis des 8th New Star Art Award des Deji Art Museum 2018 und der Nominierungspreis des 5th Contemporary Sculpture Award 2017. Außerdem erhielt sie 2016 den Accolade Artist Award for Chinese Performance Art Documentation. Sie wurde auch für Residenzprojekte wie die Swiss Arts Council Artists Residency, Schweiz (2021); Offshore Residency, Dinawan Island (2019), und andere ausgewählt. Tong arbeitet und lebt derzeit in Chongqing.

Über das Kunstprojekt "Body Embedding":

Das 2018 von Hongwei Duan und Ursula Maria Probst initiierte Kunstprojekt „Body Embedding“ hat unter Beteiligung von europäischen und asiatischen Künstler:innen, Kurator:innen und in Zusammenarbeit mit etablierten Institutionen und Artist-in-Residence-Programmen in Asien innerhalb von fünf Jahren ein Modell entwickelt, das auf den langfristigen Betrieb eines Austauschprogramms zwischen Österreich und Asien ausgelegt ist.

Der Austausch bezieht Künstler:innen aus verschiedenen geopolitischen Regionen Asiens - China, Japan, Südkorea, Nepal, Indonesien, Thailand, Vietnam, Myanmar, Indien, Philippinen, Kambodscha, Sri Lanka, Iran, Hongkong, Taiwan - und Europa – Österreich ein, die sich in unterschiedlichen soziokulturellen Lebenssituationen befinden.