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Das FLUCC versteht sich als interkulturelles, partizipatives, intergeneratives, Kulturzentrum mit Fokus auf zeitgenössische Kunst, Musik und Clubkultur und ist 2002 aus einer Künstler:inneninitiative entstanden.
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Geschichte
Vor 21 Jahren – am 1.Mai 2002 – eröffnete die Künstlergruppe Dynamo 50 Schritte vom aktuellen FLUCC-Standort im alten Bahnhof Praterstern die vorerst temporäre Interaktionsplattform Fluc – angelegt als 85 Quadratmeter großer Offspace für zeitgenössische Kunst, als raumgreifende Mehrkanal-Klanginstallation sowie als Auslage für experimentelle und elektronische Musik. Nach der zusätzlichen Anmietung der 400 Quadratmeter großen ehemaligen Schüler:innen-Mensa aka »Fluc-Mensa« im Jahr 2004 wurden die Agenden zusätzlich in Richtung Clubkultur und um die Ausrichtung internationaler Konzerte erweitert.
Durch den Abriss des alten Bahnhofs Praterstern im Jahr 2005 ging das Projekt Fluc für einige Monate ins »Exil«, Gastspiele im Künstlerhaus, beim steirischen herbst, im WUK, bei »add on Vienna«, in der Secession, im Planetarium oder im Wiener WUK (und und und) wurden realisiert.
Gleichzeitig wurde mit der Stadt Wien ein Pachtvertrag zur Nutzung einer alten Fußgänger:innenpassage plus oberirdischer Rest- bzw. Zusatzflächen abgeschlossen und mit dem Architekten Klaus Stattmann die Errichtung der Container-Ensembles zum Fluc und die Transformation der Passage zur Fluc_Wanne geplant und bis 2006 baulich umgesetzt.
Seit seinem Bestehen versuchte das Fluc sowohl die Kunst- als auch die Musikszene an einem Ort zu bündeln. Die Vorteile einer solchen multidisziplinären Strategie liegen auf der Hand: Begegnung, Austausch, Grenzüberschreitungen, Kooperation...
Das Vermischen einzelner Szenen und Disziplinen innerhalb der Musik- und Kunstrichtungen, Raum für Experimente und innovative Genres zu bieten und neue Kooperation zu initiieren, um damit ein möglichst heterogenes und buntes Publikum anzusprechen waren unsere Ziele.
In längerer Form lässt sich die gesamte Geschichte im 344-Seiten starken Buch »fluc – Tanz die Utopie!«, das 2014 im Falter Verlag erschienen ist, nachlesen.
Und weil bewegte Bilder mehr sagen als lange Reminiszenz, hier eine Doku über die Ursprünge:
Publikation:
FLUC - Tanz die Utopie!
Urbaner Aktivismus als gelebtes Experiment in der Wiener Kunst-, Musik- und Klubszene
Herausgeber:innen: Martin Wagner, Ursula Maria Probst, Peter Nachtnebel
Gestaltung: Studio Elastik
Erschienen im Falter Verlag, 2014 - Buch im Falter Online Shop
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Tanz die Utopie!
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Architektur
Mit dem Bau des Fluc_2 (Abkürzung für fluctuated rooms) 2005, wurde ein einzigartiger Experimentalbau im urbanen Herzen der Metropole Wien umgesetzt. Die ursprünglich von Klaus Stattmann entworfene Architektur setzt sich aus zwei »haifischblauen« Assemblagen zusammen, diese bestehen aus zusammengewürfelten, de- bzw. rekonstruierten Containern, welche an zwei Straßenseiten Eingang zu einer zum Veranstaltungssaal umfunktionierten ehemaligen Fußgänger:innenpassage bilden.
Das aktuelle FLUCC bietet nun zwei barrierefreie Räume mit Tageslicht und insgesamt zwei Bühnen plus einer Tribüne. Unten in der FLUCC_WANNE mit ca. 300 Quadratmeter Fläche und oben am FLUCC_DECK mit ca. 150 Quadratmeter. Der Außenraum umfasst zwei Terrassen mit je ca. 100 Quadratmeter Fläche.
Re-Use und Upcycling, die den architektonischen, kulturpolitischen sowie auch ökologischen Zugang des FLUCC beschreiben, haben die gesamte Architektur und deren Einrichtung geprägt, so stammen zum Beispiel Eingangstür und Lüftungsanlage aus dem alten Bahnhof Praterstern. Fluchttüren wurden vom steirischen Herbst übernommen und die Barausstattung setzt sich aus Elementen der Tiroler »Olympia Küche« aus der zentralen Küche der Winterolympiade 1976 zusammen, »Heraklith«-Platten, welche Schall und Wärmedämmung übernehmen, wurden nach einer Ausstellung vom Künstlerhaus Wien übernommen. Diese Liste lässt sich noch seitenlang fortführen und macht eine Grundhaltung sichtbar, die seit Beginn in diesem Bauwerk wirkt. Die fortlaufende Weiterentwicklung der architektonischen Struktur ist seit Beginn Teil einer kritischen urbanen Praxis und eines experimentellen, lebendigen Zugangs zur Gestaltung von Raum.
»Welche Qualitäten brauchen öffentliche Räume in der Stadt? Welche Eigenschaften – über das simple Kriterium der öffentlichen Zugänglichkeit hinaus – machen öffentliche Räume zu lebendigen sozialen Räumen? In der aktuellen urbanistischen Praxis wird der Handlungsspielraum der Architektur zunehmend beschnitten. Architektur wird mit der Gestaltung einzelner Stadtmarker und darüber hinaus mit der reibungslosen Verwaltung von Raum beauftragt. Sie findet sich eingemeindet in den allgemeinen Trend eines Social Engineering, das sich auf das Funktionieren und die Kontrolle des Urbanen konzentriert. Die Strategie der Vermeidung von Konflikten durch Spezialisierung und Ausgrenzung soll das reibungslose Funktionieren des Öffentlichen garantieren. Als Entgegnung auf die zunehmende 'Vermanagung' des städtischen Raumes, versteht sich das Konzept des Fluc_2 als Plädoyer für Vielstimmigkeit, für heterogene Überlagerungen, nicht immer vorhersehbar und planbar. Wie ein Korallenriff sich den Meeresgrund zu Eigen macht, so eignet sich das Fluc_2 die Fußgängerunterführung zwischen Praterstern und Ausstellungsstraße (Gabor-Steiner-Weg) an und verwandelt sie in einen angereicherten Raum. Das Fluc_2 fordert seine Benutzer:innen heraus, wie das interessante Landschaften tun. Die Bespielbarkeit der Räume verändert sich ständig. Die wechselnden Benutzer:innen transformieren die Raumgefüge, bauen an, reißen weg und überschreiben bestehende Oberflächen. Architektur wird für Architektur zur Bühne, auf der räumliches Handeln erprobt und verworfen werden kann.« Architekt - Klaus Stattmann
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Kulturankerzentrum
Als neues Kultur-Ankerzentrum der Stadt Wien (seit 2023) wollen wir gesellschaftliche Prozesse für nachhaltige Entwicklungen im Sinne eines öko-sozialen Kulturwandels unterstützen. Eine zeitgemäße, innovative, auch subversive, kritische, diskursfördernde und verbindende Kulturarbeit ist unserer Anspruch aus der sich unser Handeln ableitet. Das FLUCC agiert somit als Ganzes als kultureller Nährboden, seine Oberfläche ist ein ständig wechselndes künstlerisches Display, welches Diskurse in den öffentlichen Raum trägt und kollektive Denkräume erweitert.
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FLUCC is...
C lub
C ulture
C enter for Arts
C ome together
C ollective
C luster
C haos Theory
C reative Workshops
C ommunication Platform
C ampus for Neighbourhoods
C ommon Rooms
COMMUNITY
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